Die Bürgerinitiative Beethovenwäldchen gibt es ja nicht erst seit diesem Internetauftritt ;-) Deshalb sei an dieser Stelle mal "kurz" die Historie im Kampf um den Erhalt des Beethovenwäldchens aufgeführt.

Was bisher geschah

Nach massiven Fällarbeiten (siehe Bilder) im Beethovenwäldchen regte sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Waldstückes großer Protest

     

(Klickt auf ein Bild um es zu vergrößern)

Eingaben an den Bürgermeister der Gemeinde, Telefonate mit den Behörden und Leserbriefe folgten. Um dieses Engagement zu bündeln, beschlossen wir am 28.01.2007 eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Beethovenwäldchens zu gründen. Fortan konzentrierte sich unser Engagement auf den zwingenden Erhalt des Waldstückes, entgegen aller Bemühungen der Eigentümergemeinschaft, ihr Waldland in Bauland umzuwandeln. Die Eigentümergemeinschaft wird durch einen Rechtsbeistand aus Potsdam und das Immobilienbüro Dr. Richter& Till aus Kleinmachnow vertreten. Wir haben eine breit angelegte Recherche bei Behörden und Institutionen und den Forstuniversitäten durchgeführt, um heraus zu finden, welche rechtlichen Möglichkeiten zum Erhalt des Beethovenwäldchens gegeben sind.

Auf Anraten des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz haben wir dann zuerst die Gemeinde aufgefordert einen Schutzstatus in Form eines Grünordnungsplanes oder Landschaftsschutzes zu errichten - wir erhielten dafür keine Unterstützung der Gemeinde.

Am 23.02.2007 beantragten wir gemäß §12 LWaldG die Erklärung zum Erholungswald (zum Antragsschreiben geht es hier) beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz.

 

Das Ingenieurbüro Voß aus Potsdam hat dann für das Beethovenwäldchen eine Quartierbebauung geplant, welche vorgibt viele Bäume zu erhalten, reell aber kaum Baumbestand überbleibt.

Sehr heikel an dieser Angelegenheit ist die Tatsache, dass der Bauingenieur Burkhard Voß im Vorstand des BUND ( Bund für Umwelt und Naturschutz) in Potsdam ist.

Es erfolgte im Februar 2007 ein sehr grenzwertiges Schreiben der Eigentümervertreter an die Gemeindevertretung, in dem im Tenor damit gedroht wird, die Waldfläche zu roden, wenn die Gemeindevertreter die Umwandlung in Bauland nicht unterstützen.

Daraufhin hat die Bürgerinitiative am 07.03.2007 bei der Unteren Naturschutzbehörde in Belzig nach § 24 BbgNatSchG beantragt, das Gebiet wegen seiner Bedeutung für die Erholung zum geschützten Landschaftsbestandteil erklären zu lassen und wegen der drohenden Gefahr der Rodungen nach § 27 BbgNatSchG vorübergehend sicherstellen zu lassen (zum Antragsschreiben geht es hier).

Die Sicherstellung erfolgte durch die Untere Naturschutzbehörde am 28.03.2007 (ist hier nachzulesen).

Am 14.04.2007 veranstalteten wir am Beethovenwäldchen ein tolles und sehr erfolgreiches Straßenfest (siehe Bilder und unsere Pressemitteilung vom Fest).

Die beim Straßenfest gestaltete Eulenkette haben wir mit der BI am 21.06.2007 offiziell beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz übergeben (siehe Bilder und unsere Pressemitteilung)

Am 09.09.2007 haben wir mit den aktiven Mitstreitern der BI ein Grillfest veranstaltet, um Strategien für unsere Arbeit nach der politischen Sommerpause zu entwickeln (siehe Bilder)

Am 20.09.2007 haben wir ganz aktiv gegen den Ausschluss der breiten Öffentlichkeit von der Gemeindevertretersitzung zur FNP- Vorentwurfsverabschiedung (sogenannte Platzkartensitzung - kein Scherz!) Protest gezeigt (siehe Bilder und unsere Pressemitteilung)

Leider wurde mit CDU-Mehrheit knapp der Flächennutzungsplan-Vorentwurf - der die Bebauung des Beethovenwäldchens vorsieht - durchgewunken. Ein typisches Beispiel deutscher Demokratie, wie man es wohl häufig in diesem Lande antrifft!

Anfang Oktober 2007 haben wir beim Verwaltungsgericht Potsdam gegen die Ablehnung der Erholungswalderklärung durch das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Klage eingereicht, um die Entscheidung des Ministeriums überprüfen zu lassen. Indizien sprechen dafür, dass Argumente der Bürgerinitiative in dieser Entscheidung nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurden. Es hat den Anschein, dass allein das Votum der Gemeindevertretung ausschlaggebend für die Entscheidung des Ministeriums war.

Aktuell haben wir die am Flächennutzungsplanvorentwurf beteiligten Träger Öffentlicher Belange angeschrieben, um sie für den Erhalt des Beethovenwäldchens zu sensibilisieren und unsere Mitstreiter durch eine Faltblattaktion und alle Stahnsdorfer durch eine Flugblattaktion zu den wichtigen Stellungnahmen im Verfahren zu bewegen. Die Frist zur Abgabe von Stellungnahmen zum Flächen-nutzungsplan-Vorentwurf endete am 16. November 2007. Die Auswertung durch die Gemeinde Stahnsdorf dauert an.

Ist die Lage hoffnungslos?

Nein, weil:

Wir arbeiten mit vielen sehr aktiven und motivierten Mitstreitern zusammen, schreiben Briefe, geben Pressestellungnahmen raus, bereiten öffentliche Aktionen vor, streuen Flugblätter, besuchen die Sitzungen der Gemeinde Stahnsdorf ( Bau-, Verkehr und Umweltausschuss und GV- Sitzungen), halten Kontakt zu den übergeordneten Politikern im Land…….

Unsere Mitstreiterzahl ist nunmehr auf 620 angestiegen, wir sind damit die größte Bürgerinitiative in Stahnsdorf und im Ortsumkreis. Wer sich uns anschließen und aktiv oder auch passiv unterstützen möchte, kann sich hier an uns wenden.

Wir erfahren große Unterstützung durch den Landtagsabgeordneten Jens Klocksin ( SPD) und die Bundestagsabgeordnetinnen Cornelia Behm( Grüne) und Andrea Wicklein (SPD).

Darüber hinaus erfahren wir auch durch die Bürgermeisterkandidatin der SPD, Frau Ruth Barthels, wichtige Unterstützung.

Für den Erhalt des Wäldchens haben sich nachhaltig die Vertreter der Linken, der Grünen/ Bündnis 90 und der SPD im Ort ausgesprochen.

Eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit den anderen Bürgerinitiativen im Ort funktioniert stetig besser und soll auf jeden Fall weiter ausgebaut werden.

Und: im kommenden Jahr werden wir bei den anstehenden Kommunalwahlen über die künftige Zusammensetzung der Stahnsdorfer Gemeindevertretung MITENTSCHEIDEN!